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Kein Ende des Immobilienpreisanstiegs in Sicht

Die Unterversorgung mit Wohnraum konzentriert sich maßgeblich auf die Metropolregionen in Deutschland, allen voran auf die A-Städte. Wie Project Research feststellt, nimmt Berlin mit Stand Juni bei der Kaufpreissteigerung für Neubau-Eigentumswohnungen die Spitzenposition ein (plus 9,8 Prozent), gefolgt von Köln (plus 8,3 Prozent) und Nürnberg (plus 5,5 Prozent). Berlin verzeichnet damit nicht nur den stärksten Anstieg, sondern mit 19.028 Euro pro Quadratmeter auch die höchsten Angebotspreise. Damit ist die Spreemetropole gegenüber anderen europäischen Großstädten aber immer noch vergleichsweise moderat. In Monaco können Wohnungskäufer gerade einmal 17 Quadratmeter für 1 Million US-Dollar erwerben, in London 30 und in Paris 55, so Knight Frank.

Die kontrovers geführte Debatte über die Kauf- und Mietpreisentwicklung
hat inzwischen erstaunliche Ausmaße angenommen: Die Meinungen reichen
von akuter Blasengefahr bis hin zu gerechtfertigter Nachholentwicklung.
In diesen mehr oder minder wissenschaftlich fundierten Meinungscocktail
stießen in den vergangenen Monaten vor der Bundestagswahl
auch Berufspolitiker auf Wiederwahl-Mission. Von 1 Million fehlenden
Wohnungen spricht der Deutsche Mieterbund. Die Hälfte davon seien
Mietwohnungen. Eine willkommene Steilvorlage. Natürlich wollen alle politischen
Akteure günstigen Wohnraum schaffen und Mieten bezahlbar
halten. Nur dass es dazu die private Wohnungswirtschaft als Partner
braucht, ist noch nicht bei jedem Volksvertreter durchgedrungen. Ideen, die
den Ländern vorbehaltene Grunderwerbssteuer noch weiter zu erhöhen,
zeugen jedenfalls nicht von profundem Marktverständnis. Auch die Mieten
per Gesetz in ein Korsett zu pressen, hat sich bereits als Fehleinschätzung
erwiesen. In einer freien Marktwirtschaft regulieren eben Angebot und
Nachfrage den Preis. Wer erreichen will, dass Wohnungspreise und damit
auch die Mieten sinken, muss für mehr Angebot sorgen, somit Hürden
abbauen, die diese Entwicklung torpedieren, wie zum Beispiel Baugenehmigungsverfahren
beschleunigen, mehr Bauland in den Metropolregionen
mit hoher Wohnraumnachfrage ausweisen und Baukosten limitieren.
Dazu gehört auch ein verantwortlicher Umgang mit der Debatte um die
Preissteigerungen und kein gegenseitiges Überbieten bei der Generierung
medienwirksamer Panik-Schlagzeilen.

Es gilt die Entwicklung weder schön zu reden, noch eine Blase heraufzubeschwören,
wo keine vorhanden ist, sondern die Marktsituation mit
fundierten Research-Daten sachlich zu analysieren. Nur dann haben Kapitalanleger
und Eigennutzer die Möglichkeit, sich selbst objektiv über das
Wohnungspreisniveau zu informieren und ihr Handeln danach auszurichten.
Das ist die beste Blasenprävention.