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Auch in schwachen Märkten besser als andere

Gut gebrüllt, Löwe. Aber wenn es um Projektentwicklungskonzepte  geht, haben die Entwickler der PROJECT Gruppe einfach die Nase vorn. Wie und wo es weitergeht und wie krisensicher die AIFs der Bamberger sind, beantwortet Vorstand Wolfgang Dippold im finanzwelt-Interview.

finanzwelt: Herr Dippold, 20.000 Investoren haben mittlerweile in die Produktpalette der PROJECT Gruppe investiert. Haben Sie sich das vor 10 Jahren so vorstellen können?

Dippold: Vor 10 Jahren hatten wir begonnen, den Vertrieb bundesweit auszuweiten, die 10 Jahre davor wurden PROJECT Fonds nur über das eigene Financial Planner-Team angeboten. Wir hatten eine klare Vorstellung von unserem Wachstum, dennoch liegt das Ergebnis über unseren Erwartungen. Für das hohe Vertrauen unserer Kunden und Partner sind wir sehr dankbar.

finanzwelt: Ihre Fonds sind sehr schnell und sehr erfolgreich in der regulierten Welt der AIFs angekommen. Wo andere große Anlaufschwierigkeiten hatten, waren Sie erfolgreich. Verraten Sie uns, warum?

Dippold: Aus meiner Überzeugung war der wichtigste Aspekt unseres Erfolges, dass alle Kollegen von PROJECT Investment die Regulierung von Beginn an positiv sahen und sich mit immensem Engagement in die neuen und umfangreichen Aufgaben gestürzt haben.

finanzwelt: Und das, obwohl Sie als Projektentwickler auch durchaus noch in der »Alten Welt« hätten verbleiben können. Warum haben Sie sich für die volle Regulierung entschieden?

Dippold: Wir wollten unbedingt regulierte Produkte entwickeln. Das Kapitalanlagegesetzbuch beinhaltet viele Regelungen, die einen großen Teil der Schieflagen aus der Vergangenheit bei Publikumsfonds verhindert hätten. Das hat uns überzeugt. Zudem haben unsere institutionellen Investoren auch vergleichbare Anforderungen.

finanzwelt: Ihre Analysen und Bewertungen haben sich im Immobilienbereich als erfolgreich erwiesen. Stellen Sie diese Expertise auch Anderen zur Verfügung?

Dippold: Unser Assetmanager und unsere KVG betreiben einen sehr hohen Aufwand für Research, der unseren Investoren zugute kommt. An eine Vermarktung an andere Marktteilnehmer denken wir nicht, veröffentlichen aber regelmäßig Teile unserer Ergebnisse.

finanzwelt: Wie sehen Sie die Entwicklung im deutschen Immobilienmarkt, vornehmlich die der »großen Fünf«– also die Big Six Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, München und Stuttgart?

Dippold: Es wird viel über Überhitzung und Blasenbildung gesprochen, dennoch werden die großen Metropolen in Deutschland auch in Zukunft steigende Preise sehen.

finanzwelt: Niedrigzins und hohe Preise sind für Ihre Anleger sprichwörtlich Gold wert. Aber trägt sich Ihr Modell auch bei einem Rückgang der Immobilienpreise?

Dippold: Kein Anbieter hat Patentrezepte für alle Zukunftsszenarien, und dennoch haben wir unser Modell gerade auf mögliche Rückgänge der Immobilienpreise ausgerichtet: Wir investieren nur in den stabilsten Märkten mit hohem Zukunftsbedarf. Wir verkaufen schwerpunktmäßig an Eigennutzer statt an Kapitalanleger. Und wir entwickeln Kostenreduzierungen im Bau- und Planungsbereich. Deshalb wird sich unser Modell auch in schwachen Märkten besser tragen als Bestandsimmobilienstrategien und normale Projektentwicklungskonzepte.

finanzwelt: Was planen Sie in Zukunft? Sind europäische Nachbarländer ein Thema?

Dippold: Wir prüfen europäische Immobilienmärkte auch über Wien hinaus. Im Wesentlichen aber geht es uns um eine stabile Weiterentwicklung in einem hart umkämpften deutschen Markt. Hier werden wir künftig noch deutlicher als im letzten Jahr an unsere eigenen Kapazitätsgrenzen stoßen – also nicht so viel Kapital investieren können wie man uns anbietet.

Wolfgang Dippold

Wolfgang Dippold

Finanzkaufmann · Jahrgang 1961

Seine ersten Aktivitäten in der Finanzdienstleistungsbranche begann Wolfgang Dippold 1984 während seines Elektrotechnik- und Informatikstudiums. Gemeinsam mit einem Partner gründete er 1985 in Bamberg die Firma VMS, die er 1988 vollständig übernahm und 24 Jahre lang, bis ins Jahr 2009, erfolgreich führte. In dieser Zeit konnte er mit VMS ein Anlagevolumen von über 1 Mrd. Euro platzieren. VMS war seit 1996 Mitglied im Bundesverband VOTUM und Wolfgang Dippold Vorstand des Bundesverbandes von 1999 bis Ende 2009.

 Im Jahr 1995 gründeten Wolfgang Dippold und Jürgen Seeberger die PROJECT Bauträger GmbH und heutige PROJECT Beteiligungen AG parallel zu VMS. Wurden in den ersten Jahren ausschließlich Immobilien in Real-Wohnungseigentum aufgeteilt, bietet PROJECT seit 1998 alternative Investments an. Anfangs wurden traditionelle Immobilienfondskonzepte entwickelt, in 2003 dann Fonds der heutigen Konzeption aufgelegt. Seit 2009 konzentrierte sich Wolfgang Dippold als Vorstand in der PROJECT Beteiligungen AG und als Geschäftsführer der PROJECT Vermittlungs GmbH ausschließlich auf die Leitung der PROJECT Investment Gruppe, während sein Partner die PROJECT Immobilien Gruppe verantwortete. 
Mit Ende des Jahres 2017 haben beide Gründer wie geplant ihre operativen Aufgaben abgegeben.
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